Musikfilme & Bücher8 Min. Lesezeit

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Amy - das tragische Schiksal der Amy Winehouse

Amy Winehouse bei den Grammys 2008 auf der Bühne
Foto: Universal

Juli 2015 - wenige Tage vor dem vierten Todestag von Amy Winehouse, ist es endlich so weit. Der Dokumentarfilm „Amy“ ist von nun an auf deutschen Kinoleinwänden zu sehen. Amy Winehouse - eine Ausnahmekünstlerin des 20. Jahrhunderts, die eine Stimme für die Ewigkeit hatte. In ihren Zwanzigern ging es für die Sängerin karrieretechnisch steil bergauf, bevor sie zu Alkohol und Drogen griff und sich damit selbst das Grab schaufelte. Mit nur 27 Jahren erlitt die Sängerin eine Alkoholvergiftung, die ihr das Leben kostete.

1998 ahnte niemand, dass der damals 14-jährigen Amy eine steile Karriere bevorstehen würde. Ein Homevideo zeigte das pubertierende Mädchen, während sie einer guten Freundin ein Geburtstagsständchen singt - und das mit einer Stimme, die alles andere rundherum vergessen lässt. Jene Szene zu Beginn eines Künstlerportraits zu positionieren, impliziert, was folgt: Ein kometenhafter Aufstieg einer Amy Winehouse, die im Laufe ihres Lebens auch das Schattenleben des Künstlerdaseins am eigenen Leib erfahren durfte. Drogen, Alkohol, Essstörung, Depressionen - der Film über Amy Winehouse ist unumstritten Teil einer langen Tradition von Künstlerportraits, der den Zuschauer*innen insofern Gänsehautfeeling bereitet, da man bereits in ihren Zwanzigern in der Öffentlichkeit mit ansehen konnte, wie sie aufgrund von ihren ernstzunehmenden Drogen- und Alkoholproblemen unaufhaltsam dem Tod zusteuerte - und das im Alter von 27 Jahren.

Der Aufstieg der Amy Winehouse

Amy Jade Winehouse erblickte am 14. September 1983 in London als Tochter einer jüdischen Familie das Licht der Welt. Bereits in ihrer Kindheit zeichnete sich Amys Vorliebe für Jazz ab, denn sie lauschte liebend gerne den Jazz-Platten ihres Vaters. Amy wechselte ganze fünf Male die Schule, bevor sie endlich an der „Mount School“ in Mill Hill ihren Abschluss erlangte. Sie entschloss sich für das Musiktheater-Studium an der renommierten Londoner „BRIT School“. Dieses beendete sie allerdings nach einem Jahr wieder.

Der 22. Januar 2003 markierte den Beginn einer steilen Musikkarriere, als Amy bei „Island Records“ im Alter von 19 Jahren ihren ersten Schallplattenvertrag unterzeichnete. Es folgte ihr Debütalbum „Frank“, das ihr zum nationalen Durchbruch verhalf. Der Großteil der Songtexte handelt von der Beziehung zu ihrem Ex-Mann Blake Fielder-Civil. Den internationalen Durchbruch erlangte Amy im Jahr 2007 mit der Veröffentlichung von „Back to Black“, ebenfalls angelehnt an ihre toxische On-Off-Beziehung zu Fielder-Civil.

Über die Künstlerin

Name:
Amy Jade Winehouse
Geburtsdatum:
September 1983, London
Sterbedatum:
23. Juli 2011 im Alter von 27 in London (Alkoholvergiftung)
Ehepartner:
Blake Fielder-Civil (verh. 2007 - 2009)

Die dunklen Seiten von Ruhm und Erfolg: Amys Leben in bewegenden Bildern

Das Erstaunliche: Der Brite Asif Kapadia, der in dem Film über Amy Winehouse Regie führt, hat die Sängerin selbst kein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Trotz alldem ist es ihm gelungen, aus stundenlangem Videomaterial, das von Amys engsten Vertrauten stammt, sowie öffentlichem Filmmaterial einen sensationellen Dokumentarfilm auf die Beine zu stellen. Aufzeichnungen von Amys Kindheit und Pubertät, öffentliche Interviews, die allesamt aus verschiedenen Stufen ihrer Prominenz stammen sowie Gespräche mit Ex-Mann Blake Fielder-Civil und anderen nahestehenden Personen bilden die Höhen und Tiefen im Leben der Sängerin ab. Der eindeutige Fokus liegt jedoch auf den Tiefpunkten in Amys Leben.

Zwischenzeitlich völlig abgemagert und ausgebrannt, erleben Zuschauer*innen hautnah mit, wie die Sängerin am Ruhm kaputt ging. Amy gab im Teenager-Alter sogar selbst zu, dass sie nicht wisse, wie sie den Ruhm handhaben solle. Darüber hinaus konnte Kapadia Tagebuch- und Notizbucheinträge sowie Originaltexte sicherstellen, die spannende Einblick in Amys Gedankenwelt gewähren.

Wenn die eigene Hand zum Feind wird: Amys Hang zur Selbstzerstörung

Zuschauer*innen mögen im Film über Amy Winehouse darüber rätseln, was der Hintergrund für Amys Hang zur Selbstzerstörung wohl gewesen sein muss. War es etwa die Beziehung zu Blake Fielder-Civil? Amy und Blake waren anfangs Hals über Kopf verliebt. Die beiden hatten nur noch Augen füreinander und schienen realitätsblind zu sein. Es dauerte nicht lange, bis die Presse Wind davon bekam. Was folgte: Ein Medienzirkus, der den beiden überallhin zu folgen schien.

Die permanente Aufmerksamkeit der Boulevardpresse, die sensationshungrigen Paparazzi, die das Paar auf Schritt und Tritt verfolgten, sowie der zunehmende Drogen- und Alkoholkonsum trieben die Sängerin in den Wahnsinn und besiegelten letztendlich ihren Absturz. Weiters bleibt fraglich, ob Shymansky und Fielder-Civil lediglich vom Ruhm Amy Winehouses profitieren wollten, oder ob ihnen tatsächlich die Person hinter der Künstlerfigur Amy Winehouse am Herzen lag. Die Antwort werden wir wohl nie herausfinden.

Amy Winehouse – Ein Leben geprägt von Drogen, Alkohol und Essstörungen

Amys internationale Durchbruch ging tragischerweise mit Drogen- sowie Alkoholkonsum und einer Essstörung einher, worauf der Film über Amy Winehouse näher eingeht. Immer wieder wird Fielder-Civil mit dem Vorwurf konfrontiert, dass er die Sängerin an harte Drogen herangeführt habe, was er Jahre nach ihrem Tod auch in einem Interview bestätigte. Zudem habe er sie mehrmalig davon abgehalten, in eine Entzugsklinik zu gehen. Ende 2008 folgte die Trennung, wodurch es Amy gelang, die Finger von harten Drogen zu lassen. Während ihres Entzugs griff die Sängerin jedoch vermehrt zu Alkohol.

Zwischen 2007 und 2008 erkrankte sie an Bulimie, die durch ihre Drogensucht ausgelöst wurde. Am 23. Juli 2011 fand man die Sängerin schließlich in ihrem Londoner Appartment leblos auf. Zu diesem Zeitpunkt befand sich 4,16 Promille in ihrem Blut. Aufgrund ihres Todes im zarten Alter von 27 Jahren, wird Amy dem Klub 27 zugeordnet, in dem sich weitere Künstler*innen befinden, die ebenfalls mit 27 Jahren verstorben sind.

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Gibt es ein Buch über Amy Winehouse?

Ja! Mitch Winehouse, der Vater von Amy, hat ein Jahr nach dem Tod seiner Tochter das Buch “Meine Tochter Amy” publiziert. Es basiert auf seinem eigenen Tagebuch, das schockierende Details über die fatale Drogensucht, die der Sängerin schlussendlich das Leben kostete, nicht ausspart. Doch das ist lang noch nicht alles. Die Biografie über Amy ist eine Darstellung des vielseitigen Lebens, das sie geführt hat – beginnend mit der unbeschwerten Kindheit und Jugend über den kometenhaften Aufstieg zum Weltstar bis hin zur Drogen- und Alkoholabhängigkeit. Als Vater hat Mitch Winehouse den Weg seiner Tochter Amy von Anfang an begleitet - zuerst voller Stolz und später zunehmend besorgt. In der Biografie gibt er Einblicke in seine eigene Gefühlswelt sowie in die Gedanken und das Leben seiner Tochter.

Hat Amy Winehouse ein Kind gehabt?

Nein. Allerdings bemühte sich Amy kurz vor ihrem Tod um die Adoption der 10-jährigen Dannika Augustine, die sie während ihrer Entziehungskur auf St. Lucia kennengelernt hatte. Dannikas Großmutter meinte in einem Interview, dass Amy bereits Anwälte engagiert habe, die für sie den Adoptionsprozess abwickeln. Das Mädchen selbst behauptete, dass Amy wie eine Mutter für sie gewesen sei. Doch am 23. Juli 2011, als Amy leblos in ihrem Londoner Haus aufgefunden wurde, nahm die Freundschaft ein plötzliches, bitteres Ende.

Was hat es mit dem berühmt-berüchtigten “Klub 27” auf sich?

Der Begriff “Klub 27" bezieht sich auf eine Gruppe von Musiker*innen und Künstler*innen, die alle im Alter von 27 Jahren gestorben sind. Dieser Club ist traurigerweise berühmt für die vielen talentierten Künstler, die ihm angehören, darunter Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse. Der "Klub 27" wurde erstmals in den 1960er Jahren geprägt, aber durch den tragischen Tod von Amy Winehouse im Jahr 2011 wieder in Erinnerung gerufen. Viele fragen sich, ob es einen Fluch gibt, der mit dem Alter 27 und dem Ruhm einhergeht, oder ob es einfach eine unglückliche Häufung von tragischen Todesfällen ist.

Ursprünglich veröffentlicht am 6. Juni 2023 aktualisiert am 14. Juli 2023

Originally published on Juni 6, 2023, updated on Juli 14, 2023

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