Cold Jay Turner: Debütsingle „Nighttime“ verspricht Gänsehaut-Momente
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Das wohl größte Musikinstrument ist in all seinen Facetten einzigartig. Die Orgel lebt von ihrem prächtigen und pompösen Aussehen sowie ihrem voluminösen und mächtigen Klang mit dem sie große Kirchen und Konzerthäuser beschallt. Kein anderes Instrument ist so genau an die Akustik eines Raum angepasst und hat eine so komplexe Funktionsweise und Mechanik mit einer Vielzahl von Pfeifen und Registern, die eine Vielfalt an Klängen erzeugen können.
Ohne Zweifel wird sie ihrem Namen "Königin der Instrumente" gerecht und zählt somit auch zu den größten Bauwerken der Musikwelt. Doch wie funktioniert sie eigentlich genau und was macht sie so besonders? In diesem Beitrag möchten wir einen Blick hinter die Kulissen der Orgel werfen und ihre Funktionsweise genauer unter die Lupe nehmen.
Die Orgel ist aufgrund ihrer Größe, ihres Klangspektrums sowie durch ihre komplexe Mechanik einzigartig. Sie besitzt je nach Größe und Bauart mehrere tausend Pfeifen besitzen, die durch einen Luftstrom zum Schwingen gebracht werden, wodurch der charakteristische Klang der Orgel entsteht.
Schon seit Jahrhunderten spielt die Orgel eine wichtige Rolle in der Liturgie und wurde von vielen berühmten Komponisten wie Bach, Händel oder Mozart in ihren Werken verwendet. Sie ist daher auch untrennbar mit der Musikgeschichte verbunden und hat bis heute einen bedeutenden Wert für die Musik. Darüber hinaus hat sie auch in der Konzertmusik ihren Platz gefunden und wird auch als Soloinstrument eingesetzt. Dort kann die Orgel ihre volle Klangpracht entfalten und beeindruckt mit ihrer imposanten Erscheinung und ihrem majestätischen Klang.
Ein Beispiel dafür ist das wohl weltbekannte Stück für Orgel "Toccata und Fuge in d-Moll":
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Der Aufbau jeder Orgel ist sehr kompliziert und in den Details auch für jedes Instrument unterschiedlich. Die wichtigsten Bestandteile sind die Pfeifen, die in unterschiedlichen Größen und Materialien eingebaut werden. Sie sind in Registern angeordnet, die unterschiedliche Klangfarben erzeugen können. Meist werden sie noch mit der Hand gefertig und erst beim Einbau fertig gestimmt, um perfekt an den Raum angepasst zu sein.
Schaut man von vorne auf eine Orgel sieht man das sogenannte "Prospekt" mit den "Prospektpfeifen", die von außen zu sehen sind. Rechts und links davon befinden sich meist die Pedaltürme mit den größten Pfeifen, die die tiefen Töne der Orgel erzeugen und mit den Fußpedalen am Spieltisch gespielt werden. Dort befindet sich auch ein weiteres Fußpedal mit dem man die Dynamik und somit den Luftzufluss verändern kann.
Der Spieltisch befindet sich zentral vor der Orgel. In moderneren Konzerthäusern gibt es aber auch Varianten, bei denen man den Tisch frei auf der Bühne je nach Gebrauch verschieben oder ganz entfernen kann. Dafür wird er über ein Kabel mit dem System der Orgel verbunden, das dann die entsprechenden Pfeifen auswählt und spielt. In alten Kirchen ist das aber meist nicht möglich, da die Tasten noch manuell direkt mit der Mechanik der Orgel verbunden sind.
An dem Spieltisch befinden sich mehrere übereinander geordnete Klaviaturen – die Manuale. Jedes dieser Manuale kann ein oder mehrere individuelle Register an der Orgel zugeteilt bekommen, wodurch Organist*innen gleich mehrere Sounds gleichzeitig spielen können. Das geschieht mit der Hilfe der Registerzüge, -knöpfe oder -schalter. Sie sind an den Seiten neben den Manualen angebracht und aktivieren oder deaktivieren bestimmte Register an der Orgel. Register nenn man die Pfeifen gleicher Bauart, die die gleichen klanglichen Charakteristika in unterschiedlichen Tonhöhen aufweisen. Zudem befindet sich über den Fußpedalen noch der Sitz für die Musiker*innen, die sogenannte Spielbank. Im Inneren der Orgel hinter dem Prospekt befinden sich dann alle restlichen Orgelpfeifen und die komplizierte Anlage aus Rohrleitungen für die Luftversorgung.
In der Kirchenmusik wird die Orgel oft als Begleitinstrument eingesetzt, um den Gesang der Gemeinde zu unterstützen. Die Größe und Bauart der Orgeln kann dabei sehr unterschiedlich sein, je nach Größe der Kirche und Anforderungen der Gemeinde. Sie sind zudem sehr wartungsintensiv.
Es gibt zwei Dinge die man bei der Funktion einer Orgel verstehen muss. Erstens wie die Luft durch Betätigung einer Taste am Manual zur Pfeife gelangt. Zweitens wie die Klangerzeugung innerhalb der Orgel abläuft.
In einem Gebläsemotor wird Wind erzeugt, der von dort aus in das System der Rohrleitungen in der Orgel geführt wird. Heutzutage funktioniert das schon mit einem elektronischen Motor, der den Luftfluss sogar regulieren kann. Früher musste den Blasebalg noch manuell ununterbrochen auf und ab bewegen, um einen kontinuierlichen Klang der Orgel sicherzustellen. Vom Gebläse wird die Luft nun über die Rohrleitungen zu den Windladen geleitet. Auf einer Windlade sind alle Pfeifen des gleichen Registers angeordnet. Betätigt man eine Taste auf dem Manual, strömt Luft in die entsprechende "Tonkanzelle", denn es gibt genauso viele dieser Zellen wie Tasten auf dem Manual.
Ist nun eine Taste gedrückt füllt sich die Tonkanzelle mit Luft, doch wenn kein Register aktiviert wurde erklingt noch kein Ton. Durch das Ziehen eines Register verschiebt sich ein Brett mit bestimmten Lochbohrungen – die Registerschleife. Die Löcher liegen genauso, dass bei einem aktivierten Register alle Löcher für dieses bestimmte Register frei liegen und so, wenn eine Taste gedrückt ist und sich somit Luft in einer Tonkanzelle befindet, Luft in die entsprechende Orgelpfeife gelangt und ein Ton ezeugt wird.
Die Pfeifen einer Orgel können in zwei Kategorien unterteilt werden, die auch ihren Klang unterschiedlich erzeugen. Zum Einen gibt es die "Lippenpfeifen". Sie erzeugen den Klang genau wie die Blockflöte über ein Loch aus der ein Teil der Luft fließt, das nun einen Sound generiert. Außerdem gibt es die "Zungenpfeifen", die nach dem Prinzip einer Klarinette oder dem Saxophon funktionieren. Dabei wird durch ein Rohrblatt, das den Luftstrom stark verengt und ein schnarrendes Geräusch von sich gibt der Ton erzeugt. Um schön und warm zu spielen, benötigt eine Orgelpfeife zu dem eine gleichmäßige Luftzufuhr mit gleichbleibendem Druck.
Die Orgel neben ihrer enormen Größe jedoch auch einen hohen Schwierigkeitsgrad zu bieten. Die folgenden Tipps können dir daher weiterhelfen, um deine Fähigkeiten zu verbessern:
Ursprünglich vor allem in Kirchen und Klöstern eingesetzt, begannen Komponisten im Barock, die Orgel für Solowerke und als Teil von Werken im Sinfonieorchester zu nutzen. Im 19. und 20. Jahrhundert erfuhr die Orgel eine weitere Renaissance und wurde vermehrt in der Konzertmusik verwendet. Dabei entstanden beeindruckende symphonische Orgelwerke, die die Klangvielfalt und Ausdrucksmöglichkeiten des Instruments voll ausschöpfen.
Moderne Orgelkonzerte finden oft in großen Konzertsälen. Auch im 21. Jahrhundert bleibt die Orgel ein klangliches Erlebnis, das sowohl traditionelle als auch zeitgenössische Musikstile vertonen kann. Neue Kompositionen und moderne Spieltechniken tragen dazu bei, dass die Orgel ein echter Klassiker bleibt.
Die Restauration einer Orgel ist ein kostspieliges und zeitaufwendiges Unterfangen, das Fachwissen und Sorgfalt erfordert. Viele Gemeinden können sich zusätzlich die Instandhaltung und Restauration ihrer Orgeln nicht mehr leisten, erfahrene Orgelbauer*innen sind auch eine Seltenheit geworden.
Zudem wird die Bedeutung von Orgeln als kulturelles Erbe und Teil der Musikgeschichte zunehmend anerkannt. Einige Orgelrestaurationen sind zu wahren Erfolgsgeschichten geworden und haben sowohl lokale als auch internationale Bekanntheit erlangt. Diese Projekte zeigen, dass es möglich ist, wertvolle Orgeln für die Zukunft zu erhalten und gleichzeitig heute noch neue Interessent*innen für dieses beeindruckende und schöne Instrument zu gewinnen.
Bei einem derart großen Instrument ist das Spielen eine echte Herausforderung. Dennoch gibt es natürlich Möglichkeiten, auch heute noch in den Genuss des Orgelspiels zu kommen:
Du kennst dich bereits mit dem Klavierspiel aus und möchtest jetzt die nächsten Schritte wagen? Dann ist die Orgel genau die richtige Wahl für dich. Schau dir gerne auch unsere weiteren Artikel zum Lernen des Klaviers sowie zu den zahlreichen Arten des Keyboards an. Dort erfährst du mehr über die Basics zu den bekanntesten Tasteninstrumenten. Anschließend hast du eine gute Grundlage, die du auch für die Orgel nutzen kannst. Hier bei mukken halten wir dich hierzu gerne auf dem Laufenden. Wir freuen uns in dieser Hinsicht, dich als Musiker*in bei deiner Reise durch die Instrumente im Magazin zu begleiten.
Die älteste Orgel der Welt steht wahrscheinlich in der St. Andreas Kirche in Ostönnen. Ihre Einzelteile lassen sich bis in das Jahr 1430 zurückdatieren.
Die Anzahl der Pfeifen hängt von der Anzahl der verschiedenen Register ab. Mittlere Orgeln haben rund 100 Pfeifen. Bei den größten der Welt sind es rund 10000.
Für kleine Orgeln z.B. in Kirchen liegt der Preis bei circa 120.000 bis 180.000 Euro. Die größten Orgeln im Dom oder in Konzerthäusern kosten mehrere Millionen Euro.
Die größte Orgel der Welt ist die Orgel der Atlantic City Convention Hall in New Jersey. Sie hat 33.115 Pfeifen und 314 Register mit sieben Manualen. Gebaut wurde sie von 1929 bsi 1932.
Ursprünglich veröffentlicht am 13. Mai 2023 aktualisiert am 12. November 2024
Fokusthema: Klavier lernen für Anfänger – Tipps & Tricks
Originally published on Mai 13, 2023, updated on November 12, 2024
Fokusthema: Klavier lernen für Anfänger – Tipps & Tricks