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Noten lesen lernen – so fällt es dir leicht

Noten auf einem Notenständer | Noten lesen lernen

Noten – sie sind eine der wichtigsten Voraussetzungen, um Musik zu machen und sie können dir dein Musiker-Leben um einiges erleichtern. Noten lesen lernen ist deshalb eine elementare Voraussetzungen auf deinem Weg zum Musiker-Dasein. Sprichst du die Sprache der Noten, steht dir das Tor zur Welt der Musik schon ein ganzes Stück weiter offen. Vor allem in Verbindung mit Instrumenten wird das Noten lesen zu einer wichtigen Fähigkeit. Doch wie genau lässt sich das Noten lesen lernen und welche Strategien sind dabei besonders zu empfehlen? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die besten Methoden.

Warum Noten so wichtig sind

Viele Musikerinnen widmen sich nicht nur dem Spielen von bereits geschriebenen Liedern. Auch das Komponieren eigener Songs ist beliebt. Für beides ist das Verstehen der Details hinter den vielfältigen Stücken sowie eine gewisse Kenntnis im Bereich der Notenlehre hilfreich. Es gibt auch viele Musikerinnen, die keine Noten lesen können und rein nach ihrem Gehör spielen. Doch das kann nicht jeder und beim Spielen in Orchestern erweist sich diese Methodik auch als schwierig. Je mehr Noten du daher lesen kannst, desto leichter fällt es dir, dich neuen Songs – ob Cover oder Original – mit der nötigen Sorgfalt zu widmen und wirklich zu verstehen, was du da gerade tust. Auch wenn das Spiel nach Gehör natürlich genauso viel Spaß macht und von vielen teilweise hoch erfolgreichen Musiker*innen praktiziert wird, macht es doch gerade zu Beginn Sinn, ein gewisses Grundverständnis von Noten und Musiktheorie zu entwickeln.

Die Fähigkeit, Noten lesen zu können, erspart dir also viel Aufwand beim Lernen oder Schreiben und ermöglicht dir ein tieferes Verständnis von Musik. Viele Stücke leben von der Vielfalt der Kompositionen. Sie spielen mit den verschiedenen Möglichkeiten, die durch die unterschiedliche Tonalität und mithilfe der verschieden vorkommenden Noten entstehen. All dies basiert auf unserem klassischen und aus mittlerweile fünf Linien bestehenden Notensystem. Über die Jahre hat sich hier einiges verändert und weiterentwickelt, bis wir zu unserem modernen System mit den verschiedenen Notenschlüsseln gekommen sind. Dank diesen sind Noten übrigens nicht länger Auslegungssache, wie es davor öfter mal der Fall war.

So werden Noten mittlerweile einheitlich geschrieben

Trotz der einheitlichen Visualisierung mit fünf Linien und vier Zwischenräumen pro System gibt es stets unterschiedliche Notenschlüssel, die durch ihr Aussehen und ihre Positionierung im Notensystem unterschiedliche Tonhöhen beschreiben. Der Ursprung dieser Varianten liegt darin, dass alle Instrumente unterschiedliche Tonumfänge besitzen und sie in der Musik bestimmte Lagen häufiger spielen müssen. Die unterschiedlichen Notenschlüssel passen die Notation dadurch so an, dass man wenige Hilfslinien – Linien, unter oder über die bereits bestehenden Linien geschrieben werden – benötigt und erleichtern dabei auch das schnelle Lesen vom Blatt.

Auf der einen Seite steht für die eher hohen Stimmen der Violinschlüssel. Tiefe Stimmen werden hingegen vom Bassschlüssel abgebildet. Ein Blick auf unser Notensystem mit seinen fünf Linien zeigt dir genauer, welche Noten auf den jeweiligen Instrumenten gespielt werden müssen. Stellst du dir im Violinschlüssel unterhalb der fünf Linien eine sechste Linie – eine sogenannte Hilfslinie – vor und malst auf ihr einen ausfüllenden Korpus, handelt es sich um das eingestrichene c – c’.Während das c’ auf der gedachten sechsten Linie ganz unten liegt, befindet sich unterhalb der fünften Linie das d’.

Gehst du nun wieder einen Schritt nach oben, erhältst du auf einer Linie das e’. Somit wechselst du immer zwischen der Linie und einem Zwischenraum, um einen Ton weiter zu gehen. Setzt du in dem Muster fort, landest auf in der Mitte – der dritten Linie – auf dem h’. Der nächste Zwischenraum ist dann wieder ein c, das sich aber nun in der zweigestrichenen Oktave befindet und daher als c’’ bezeichnet wird.

Noten und die verschiedenen Schlüssel

Hier siehst du nun, wie alle Töne im Bassschlüssel und im Violinschlüssel dargestellt werden:

Noten von Bass- bis Violinschlüssel über 4 Oktaven
Bild: Ben Müller

Außerdem gibt es nun auch verschiedene Arten und Variationen von Schlüsseln, die in der Musik für bestimmte Instrumente verwendet werden:

Violinschlüssel

Der Violinschlüssel wird für die meisten Instrumente verwendet. Klarinetten, Trompeten, Violinen, Glockenspiel oder Querflöte. Alle diese (eher höheren) Instrumente werden hiermit notiert. Beim Zeichnen des Schlüssels beginnt man auf der zweiten Linie von unten auf dem g’. So kannst du das g’ als guten Anhaltspunkt nehmen und von dort zu anderen Tönen finden.

Basschlüssel

Der Bassschlüssel wird, wie der Name schon sagt, für tiefe Instrumente, wie Tuba, Fagott, Posaune, Cello, Kontrabass, Pauken oder andere Bassinstrumente verwendet. Als Merkhilfe dient hier die Linie mit dem dicken Punkt oder die Linie zwischen den zwei kleinen Punkten. Sie bildet das kleine f – eine Oktave unter dem f’.

Eine Besonderheit bildet der Bratschenschlüssel. Er wird überwiegend nur zur Notation von Bratschen – der Viola – verwendet. Er ist genau einen Ganzton tiefer geschrieben als der Violinschlüssel. Somit ist die Mitte des symmetrischen Schlüssels auf der dritten Linie im System und markiert den Ton c’’. Aber aufgepasst: Der Schlüssel muss mit seiner Mitte nicht immer auf der dritten Linie sitzen. Er kann variiert werden, aber der Mittelpunkt des Schlüssels markiert immer das c’’.

Zuletzt gibt es noch den Fall, dass unterhalb oder oberhalb des Schlüssels eine 8 geschrieben ist. Ist dies der Fall, so sind die Töne genau eine Oktave höher oder tiefer zu spielen.

Wie wirken sich Vorzeichen auf die Noten aus?

Bei einem Blick auf das Klavier werden dir mit Sicherheit neben den weißen Tasten, die für die ganzen Noten stehen, auch die schwarzen Tasten aufgefallen sein. Im Vergleich zur links daneben liegenden weißen Taste ist die schwarze Taste immer einen Halbtonschritt höher. Dasselbe Prinzip findet sich natürlich auch bei anderen Instrumenten, auf dem Klavier ist es jedoch am offensichtlichsten. Befindet sich vor der Note auf deinen Notenblättern ein #, erhöht dies die zu spielende Note um einen halben Ton. In der Praxis musst du auf dem Klavier so nicht die weiße Taste, sondern die schwarze Taste rechts daneben drücken.

Mit einem b vor der Note wird genau der gegenteilige Effekt gewünscht. Die Note wird um einen halben Ton tiefer, wodurch du die schwarze Taste links von der weißen spielen musst. Doch nicht nur für die Tonalität, sondern auch für die Bezeichnung der Noten ist dies von Bedeutung. So wird zum Beispiel aus einem c mit davorstehendem # die Note cis. Steht vor dem c hingegen das b als Vorzeichen, handelt es sich um ein ces. Genau so handhabst du dies auch mit den anderen Noten wie dis und des. Sollte zudem noch ein Auflösungszeichen genutzt werden, löst dies das Vorzeichen auf. Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht verwirrend, ist aber das Erste, was du relativ einfach lernen wirst.

Angaben zum Takt als Merkmal jedes neuen Stücks

Ebenfalls sehr wichtig, um die vorhandenen Noten auch optimal und im richtigen Rhythmus oder Groove zu spielen, sind die Taktart und das Tempo. Viele Stücke sind hierbei im 4/4 oder im 3/4 Takt geschrieben. Konkret sagt der Takt, wie viele Viertelnoten in einem Abschnitt gespielt werden. Im 4/4 Takt werden zum Beispiel vier Viertelnoten gespielt, während im 2/4 Takt nur zwei Viertelnoten vorkommen. Das Ganze gibt es natürlich auch mit Achtelnoten und so weiter, doch so tief wollen wir an dieser Stelle nicht einsteigen. Der Takt trägt rund um das Noten lesen zu einem besseren Verständnis vom Stil der vielfältigen Musikstücke bei und sollte genauso Beachtung finden.

Die Verbindung aus dem Takt und den angegebenen Tempo-Werten trägt häufig zur Lebendigkeit oder eben auch manchmal zu Melancholie oder balladesken Spielweisen der jeweiligen Stücke bei. Je schneller das Stück auch mit seinen Noten und im entsprechenden Takt geschrieben ist, desto lebendiger wird die Gestaltung in der Praxis und umgekehrt. Merkst du dir dann noch die für die Stärke des Tastenspiels (zumindest beim Klavier) erforderlichen Begriffe forte und piano, bist du auf einem richtig guten Weg. Forte steht hierbei für stark und kräftig, piano eher für leise und sachte. Falls du auf die Angaben fortissimo oder pianissimo stößt, verstärkt das die jeweilige Wirkung.

Wo kannst du das Noten lesen lernen vertiefen?

Noten lesen lernen kannst du oft auch schon ohne professionelle Hilfe, zumindest was die Grundkenntnisse angeht. Dafür gibt es zahlreiche Literatur, Apps und Gadgets. Die folgenden Optionen haben sich mit der Zeit bewährt, es sei aber zu sagen, dass sich ab einem bestimmten Zeitpunkt auch hier der Gang zur Musikschule oder professionellen Musiklehrer*innen lohnt.

  • Apps und Websites
    Durch das Internet sind viele Lernprozesse technischer geworden. Dies gilt auch für das Noten lesen lernen, wobei diverse Apps und Websites mittlerweile wortwörtlich den Ton angeben. Schau dir hierzu zum Beispiel gerne unseren Beitrag zu den bekanntesten Klavier Apps an, die sich auch der Notenlehre widmen.
  • Bücher und Lektüren
    Neben den modernen Methoden sind auch die klassischen Vorgehensweisen noch immer sehr beliebt. Notenbücher und ausführliche Lektüren zum Noten lesen lernen zeigen dir Schritt für Schritt, wie du Noten richtig verstehst und sie in der Praxis unterscheidest und umsetzt.
  • Erkennen durch Hören
    Wer eine gewisse Grundbegabung hat, kann Noten auch über das Gehör lernen – natürlich nur bis zu einem gewissen Grad. Manch einer ist mit einem absoluten Gehör gesegnet, andere müssen das genaue Hinhören erst lernen. Genau dieses Hören ist eine ebenfalls sehr gute Strategie, um sich der Notenlehre im Detail zu widmen. Wer sich mit der Zeit an das einfache c gewöhnt hat, wird die abweichenden Schritte auf der Klaviatur schnell zuordnen können. Dies gilt natürlich auch für alle weiteren Instrumente.
  • Tabulaturen für die Gitarre
    Speziell für Gitarrist*innen und ein paar andere Instrumente gibt es sogenannte Tabulaturen. Auch diese können eine echte Hilfe beim Lernen sein. Dort erkennst du auf den ersten Blick, auf welchen Saiten du zum Beispiel als Gitarrist*in deine Finger genau platzieren musst. 

Praktische Erfahrungen zum Üben beim Noten lesen

Die kleinsten Musiker*innen widmen sich dem Noten lesen meist auch in der Schule. Das kann sehr hilfreich sein, lernt man als Kind Dinge wie Noten doch einfach schneller. Doch auch als Erwachsene*r lohnt es sich, Noten lesen zu lernen. Auch direkt in der Musikschule lässt sich das Lesen und Verstehen der Noten sehr gut lernen und vertiefen. Wie in so vielen anderen Bereichen ist das praktische Üben daher auch beim Noten lesen lernen der beste Weg. Das gilt sowohl für dein Instrument als auch für das Verstehen von Musiktheorie.

Warum Noten in der Musik längst nicht alles sind

Dass die musikalischen Noten nicht alles im Leben sind, haben schon viele Musiker*innen unter Beweis gestellt. Die sehr bekannten Musiker Stevie Wonder, Paul McCartney und Eric Clapton haben während ihrer gesamten Musiklaufbahn angeblich keine Noten lesen oder wiedergeben können. Wie viel Wahrheit darin steckt, lässt sich natürlich schwer prüfen. Dennoch zeigt die Erfolgsgeschichte vieler Musiker*innen und Künstler*innen, dass das Gefühl für gute Musik deutlich schwerer wiegt als perfekte Theorie- und Noten-Kenntnisse.

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Ursprünglich veröffentlicht am 8. Februar 2022 aktualisiert am 1. Mai 2023

Fokusthema: Belting – eine Gesangstechnik mit zwei Medaillen-Seiten

Originally published on Februar 8, 2022, updated on Mai 1, 2023

Fokusthema: Belting – eine Gesangstechnik mit zwei Medaillen-Seiten

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